Gemeinsam durchhalten – mit dem richtigen Coaching zu sich selbst finden

von | Aug 11, 2020 | #mehrGESPRÄCHE, Textbeitrag

Wieviel Durchhaltevermögen ist eigentlich noch gesund? Gibt es irgendwann einen Punkt, an dem Durchhalten vielleicht nicht mehr die richtige Maßnahme ist – und stattdessen die Bitte um Hilfe angebracht wäre? Durchhalteparolen und die berühmte „Da musst du jetzt durch“-Mentalität sind in vielen Situationen wirksame Motivationen – in einigen Fällen helfen sie uns aber irgendwann nicht mehr dabei, fokussiert und effektiv an unseren Zielen und Vorhaben zu arbeiten. Das richtige Coaching kann Abhilfe schaffen – und neue Möglichkeiten eröffnen. Wir haben mit einem Experten gesprochen. 

Berge erklimmt man am besten gemeinsam – Gesundheitscoach Michael Ertel im Interview

Frau am Anfang einer Leiter

Michael Ertel ist Gesundheitscoach. Er hält Vorträge und leitet Seminare und Workshops rund um die Themen Burnout und Depression. Sein Wissen gibt er auf der Grundlage persönlicher Erfahrungen weiter, die ihn nicht nur geprägt, sondern sein Wesen und seine Einstellung zum Leben grundlegend verändert haben  – und zwar zum Positiven. Krankheit als Motivator, als Vision, passt das zusammen? Wir haben nachgefragt. 

Herr Ertel, was ist Ihre Vision – wofür stehen Sie und Ihr Unternehmen?

Ich stehe dafür, Menschen zu inspirieren, das Leben Ihrer Träume zu leben, in dem Sie sich selber lieben lernen, Ihrem Herzen folgen und Ihren Verstand umsetzen lassen. 

Wie ist Ihre Vision entstanden?

Durch persönliche Erfahrungen auf meinem eigenen Lebensweg. 

Lassen Sie uns ein wenig teilhaben an Ihrer (Erfolgs)Geschichte – wie verwirklichen Sie Ihre Visionen? Was haben Sie bisher erreicht, wer oder was hat Sie besonders geprägt? 

Bereits in jungen Jahren, das heißt während meiner beruflichen Ausbildung und später im Studium, bekam ich meine ersten depressiven Episoden. „Die sind genetischer Natur“, war die Aussage meines damaligen Psychiaters. Zum Glück ermöglichten mir meine Antidepressiva ein normales Leben ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Erst meine Allgemeinärztin in Düsseldorf stellte mir die 1 Millionen Euro-Frage: „Herr Ertel, wollen Sie Ihre Antidepressiva wirklich Ihr Leben lang nehmen?“. Auf dem Weg, dieses Problem zu lösen, übernahm ich Verantwortung und wurde vom Opfer zum Schöpfer. Daraus entwickelte sich meine Vision. 

Und was ist eine Vision für Sie – Wunsch und Inspirationsquelle zugleich oder doch eher eine konkrete Vorstellung Ihrer Ziele? 

Am Anfang steht der Wunsch, der mit dem Beginn der Umsetzung zur Vision wird. Letztere dient im Laufe des Weges immer wieder als Inspirationsquelle. Um die Vision schließlich zu realisieren, entwickeln wir Ziele bzw. Zielstrukturen. 

Welche Werte braucht es denn Ihrer Ansicht nach, um die eigenen Visionen zu verwirklichen? 

Intuition, Mut, Offenheit, Vertrauen, Kreativität, Geduld, Optimismus, Disziplin, Begeisterung, Dankbarkeit, Herzlichkeit, Demut und Humor. 

Eine Menge starker Werte, die manche Menschen sicherlich vor die Herausforderung stellen, intensiv an sich zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln, um Ihre Visionen in die Tat umzusetzen. Was unterscheidet Ihrer Meinung nach eigentlich eine Vision von einem Traum oder einem Wunsch? 

Machen wir uns auf den Weg, einen Traum oder einen Wunsch zu realisieren, entstehen Ziele oder Visionen. 

Und wieviel Realist muss dafür in einem Visionär stecken? 

Eine Portion Realismus ist wichtig für die Bodenhaftung. 

Lohnt es sich denn noch, in einer Welt, in der es scheinbar bereits alles gibt, Visionen zu haben? Was treibt Sie bei Ihrer täglichen Arbeit an? 

Wenn wir die Perspektive auf unsere Intuition richten, entdecken wir noch viel Neues in unserem Leben. Meiner Meinung nach hat jeder von uns Menschen einen Lebensplan bzw. Eine Berufung. Wenn wir auf unsere innere Stimme hören, entwickelt sich automatisch ein innerer Antrieb. 

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