Ein Kommentar von Carolin Walther-Wilkening
Wünsche, Visionen, Ziele, Pläne… wo ist denn da der Unterschied?
Schon oft habe ich mir über diese Frage intensiv Gedanken gemacht. Was ist eine Vision für mich? Habe ich eine Vision?
Visionen sind für viele Menschen etwas weit Entferntes, das ganz große Ziel, von dem sie träumen, das sie aber nur selten erreichen. Doch wieso ist das eigentlich so? Visionen müssen nicht immer groß, klar definiert und beeindruckend sein, sie können auch klein sein und dennoch eine ganze Menge bedeuten. Ich finde viel mehr, Visionen sind wichtige Vehikel, um etwas in Bewegung zu setzen.
Meine eigene Vision ist verschwommen, sie ist mir nicht ganz klar, ich weiß nicht, was sie beinhaltet und ob ich sie jemals realisieren werde. Das ist aber überhaupt nicht schlimm. Denn ich weiß auch, dass ich etwas erreichen, etwas bewirken möchte. Nicht unbedingt, um andere Menschen damit zu beeindrucken oder um mir einen Platz in den Geschichtsbüchern zu sichern -zumal es dafür schon ein wenig zu spät sein dürfte, aber wer weiß das schon – viel mehr verfolge ich meine Vision für mich selbst. Ich möchte zufrieden sein, ich möchte stolz auf mich sein und mir etwas aufbauen. Mal sehen, was das genau sein wird – aber irgendetwas Gutes wird schon dabei herumkommen, schließlich bin ich bereit, einiges dafür zu tun, um meine Ziele zu erreichen und meine Vision zu schärfen und zu realisieren.
Visionen sind keine Träumereien. Visionen sind erst recht keine Spinnereien. Sie sind jedoch auch keine Garantien für Erfolg. Viel mehr sind Visionen Motoren, die motivieren und inspirieren. Nicht jeder braucht eine Vision, um Erfolg zu haben oder etwas zu erreichen. Und doch können Visionen dabei helfen, Ziele zu formulieren und Strategien zu entwickeln. Einen Plan haben, so bezeichnen es möglicherweise diejenigen, die Visionen abtun oder gar als emotionale Verirrung bezeichnen. Und das ist auch in Ordnung. Schließlich haben sie ja ihren Plan, an dem sie sich orientieren. Oder ist der Plan im Grunde genommen auch schon eine Vision?
Wie man es auch dreht und wendet: Jeder von uns interpretiert, definiert und lebt Visionen unterschiedlich. Wichtig ist dabei doch vor allem eines: Dass wir unseren ganz eigenen Weg finden und gehen – und dabei eventuell sogar noch eine Vision vor Augen haben, die wir mit Engagement, Willenskraft und Ehrgeiz verfolgen.